Ausstellung zu rechter Gewalt

Lübecker Gedenkinitiative Hafenstraße´96 zeigte Ausstellung zu Kontinuitäten rechter Gewalt in Deutschland – über 850 Besucher:innen sahen die Installation der jüdischen Küntlerin Talya Feldmann in der Hanseschule.

Anlässlich des 26. Jahrestag des Brandanschlags in der Lübecker Hafenstraße zeigte die Gedenkinitiative Hafenstraße´96 im Jahr 2022 die prämierte Installation: The Violence We Have Witnessed Carries a Weight on Our Hearts von der Hamburger Künstlerin Talya Feldmann. Die mehrfach ausgezeichnete Ausstellung war bereits im jüdischen Museum Berlin und in Halle zu sehen und hat u.a. den 2. DAGESH-Kunstpreis erhalten.

Die Künstlerin Talya Feldmann überlebte den rechtsterroristischen Anschlag von Halle. In ihrer Ausstellung erzählt sie die Kontinuität rechten Terrors von 1979 bis heute.
Sie hat aus 18 Städten durch Sprachaufnahmen die Stimmen von Überlebenden, Familienangehörigen und Initiativen eingefangen. Die Zuhörer:innen sollen so aufgerüttelt werden und zum Nachdenken angeregt werden.

Die Ausstellung besuchten in einer Woche über 850 Besucher:innen. Die meisten waren angemeldete Schulklassen der Hanseschule, die im Anschluss gemeinsam mit den ehrenamtlich aktiven der Lübecker Gedenkinitiative über die Ausstellung und rechte Gewalt diskutierten.

„Es waren unheimlich berührende Tage. Jede Stunde war in fünf Tagen eine Schulklasse in der Ausstellung. Manche Schüler:innen war nur recht kurz drin, andere die ganze Zeit. Was sie alle gemeinsam hatten war, dass sie sehr berührt wurden. Durch den Kontrast, keine Bilder zu sehen und nur Sprachaufnahmen zu hören, war man quasi gezwungen genau hinzuhören. Im Anschluss hatten wir mit den Schüler:innen sehr spannende Diskussionen über ihre alltägliche Auseinandersetzung mit Rassismus oder über einzelne Fälle rechter Gewalt in Deutschland“, schildert Britta Kloss von Gedenkinitiative Hafenstraße´96. „Wir sind so froh, dass alles gut funktioniert hat und die Kooperation mit der Hanseschule und mit der Partnerschaft für Demokratie so gut funktionierte“.

Die Lübecker Gedenkinitiative Hafenstraße´96 organisiert seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Lübecker Flüchtlingsforum e.V. das Gedenken an den rassistischen Brandanschlag vom 18. Januar 1996 in der Lübecker Hafenstraße, bei dem zehn Menschen starben.

Die Initiative arbeitet rein ehrenamtlich und gestaltet im Jahr verschiedene Veranstaltungen und kleine Projekte. Neben der Ausstellung wurde u.a. auch ein Stadtrundgang in Kooperation mit Zebra e.V. (Zentrumfür BetroffeneRechterAngriffe in SH) entworfen.

Weitere Infos über den Brandanschlag und die Arbeit der Initiative finden Sie hier: Hafenstraße'96 - Gedenken & Anklagen - hafenstrasse96.org

 

Aktionszeitraum
21.03.2022 bis 27.03.2022

Orte
Lübecker Hanse-Schule für Wirtschaft & Verwaltung

Initiator:innen
Gedenkinitiative Hafenstraße’96

Zielgruppen
Offen für alle Interessierten, vor allem Lübecker Jugend

Themenfelder
Rechtsextremismus
Rassismus

Typ der Einzelmaßnahme
Kulturelles Angebot
Öffentlichkeitsarbeit
Fortbildungsangebot